Lost in translation and clouds
24 02 2010Von dem etwas verschlafenen Chiloe ging es in die „Großstadt“ Valdivia auf dem Festland an der Pazifikküste. Etwas Unangenehmes stand auf der Tagesordnung: Zahnarztbesuche. Nachdem sich eine Woche vor Abflug in Deutschland mein Zahn entzündet hatte, notdürftig behandelt und verschlossen wurde, tat er 5 Wochen später in Argentinien so weh, dass ich in El Bolson ins Provinzkrankenhaus musste und der Zahnarzt dort ihn wieder öffnete. 2 Wochen mit offenem Zahn später mußte ich nun also in Chile jemanden finden, der die Wurzelbehandlung zu einem Ende bringt und mir den Zahn wieder schließt. Und das mit meinem dürftigen Spanisch…
Die erste Zahnklinik erklärte mir, der Spezialist sei erst wieder in 5 Tagen im Hause. Auf dem Weg zum zweiten Zahnarzt traf ich eine deutsche Auswandererin, die mir wärmstens ihren Zahnarzt empfahl und mir seine Adresse gab. Als ich dann jedoch dort ankam, sprach die Assistentin auch wieder nur spanisch und versuchte, mir irgendetwas zu erklären, was ich aber beim besten Willen nicht verstand. Irgendwann gab sie auf und rief den Arzt von zuhause herbei, der mir in gebrochenem Englisch erklärte, er sei nur Spezialist für Füllungen und ich würde aber einen Spezialisten für Wurzelbehandlungen brauchen. Anscheinend sind die Zahnärzte hier alle auf verschiedene Bereiche spezialisiert. Netterweise klemmten er und seine Assistentin sich dann hinters Telefon und organisierten mir noch für den selben Tag einen Termin bei einem englischsprechendem Wurzelspezialisten.
2 Tage später war alles wurzelbehandelt und gefüllt und ich sehr positiv überrascht von den chilenischen Zahnärzten. Alles viel professioneller und angenehmer als in Deutschland. Kann ich also nur weiterempfehlen đ
Im ströhmenden Regen ging es weiter nach Pucon, einer Kleinstadt am Fuße des aktiven Vulkans Villarrica. Hier dreht sich alles um Outdoorsport und den Vulkan. Von Vulkanbesteigungen über Rafting zu Hochseilgärten kann man hier alles machen. Leider regnete es fast unseren kompletten Aufenthalt durch, so dass vom Vulkan so rein gar nichts zu sehen war. Eine kleine Regenlücke nutzten wir zu einer Wanderung im Nationalpark wurden auf dem Rückweg abermals vom Regen erwischt und bis auf die Haut durchnäßt.
Frustriert gaben wir nach 3 Tagen Dauerregen das Projekt Pucon auf und kauften uns ein Busticket nach Mendoza in Argentinien, wo Sonnenscheingarantie herrscht. Kaum saßen wir im Bus, riss die Wolkendecke auf und gab das erst Mal seit einer Woche den Blick auf den Vulkan frei. Schlechtes Timing, aber immerhin hab ich ihn somit doch noch einmal gesehen…